Musu Runaka (Reservat für junge Indigene)

Preisträger

Musu Runakuna ist ein Reservat des Inga-Volkes, das aus 43 Familien und 170 Personen besteht. Sein erstes angestammtes Gebiet geht auf das 19. Jahrhundert im Departement Cauca zurück.

Aufgrund der durch einen bewaffneten Konflikt verursachten Vertreibungen und Massaker ließen sie sich 2001 in der Gemeinde Mocoa (Putumayo) nieder, die zum kolumbianischen Amazonasgebiet gehört.

2017 wurden sie von der Lawine getroffen, die einen großen Teil von Mocoa zerstörte. Sie waren die einzige indigene Gemeinschaft, die Territorium, Häuser und produktive landwirtschaftliche Projekte verlor. Seitdem befinden sie sich in einem Prozess des Wiederaufbaus.

Dazu stützen sie sich auf die Grundlagen der Permakultur, der Verteidigung von Mutter Erde, der Umsetzung des Wissens ihrer Vorfahren und der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Regeneration. Letzteres wird als ein Prozess und Konsequenz des „schönen Denkens“ und des bewussten und respektvollen Handelns verstanden.

Um diese Verpflichtung in die Tat umzusetzen, sind sie gerade dabei, das erste Umwelt- und Unternehmerdorf im Sinne der Vorfahren („Ancestral Environmental and Entrepreneurial Village“) zu errichten, das den Ursprung der Inga aufgreift und die jahrtausendealte Lebensweise ihrer Vorfahren wieder aufleben lässt.

Das Dorf wird in mehreren Phasen entwickelt, beginnend mit den territorialen und unternehmerischen Komponenten, die mit der Planung, Nutzung, Vernetzung und Verwaltung des ökologischen und spirituellen Territoriums verbunden sind. Außerdem wird in Kolumbien ein indigenes Zentrum für Ahnenforschung, Tourismus und Gastronomie eingerichtet, in dem die 115 indigenen Völker des Landes vertreten sind.

Herzlich willkommen in Musu Runakuna, einem Gebiet, in dem das Wort der Vorfahren für die Wiederbelebung des Geistes und das gute Leben (vivir bien) steht.

  • 2023
  • Ancient and Indigenous Wisdom Award

Projektinformationen